Erfolgreiche Promotion P. Trojan
Am 11.12.2018 fand das Kolloquium des Promotionsverfahrens von M.Sc. Przemyslaw Trojan an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg statt.
Nach erfolgreichem Bestehen ging es für die Gruppe des Lehrstuhls, der Familie des Promovenden und Freunden zum Otto-von-Guericke-Denkmal auf den Alten Markt. Dort angekommen wurde die Promotion feierlich zelebriert.
Kurzfassung der Dissertation:
Die zunehmende Komplexität von Stromversorgungssystemen stellt besondere Anforderungen an Managementprozesse, die ausgeführt werden müssen, um einen stabilen und effizienten Systembetrieb aufrechtzuerhalten. Die große Menge an zu verarbeitenden Daten bringt große Herausforderungen für die Rechenprozesse in zentralen Einheiten des Systems mit sich. Dezentrale Systeme hingegen bieten die Möglichkeit der Aufgabenverteilung auf verteilte Systeme und reduzierten Rechenaufwand für zentrale Einheiten. Eine Form dieser dezentral organisierten Systeme, in dem Akteure ihre eigenen Ziele selbst modellieren und zur Erreichung gemeinsamer Ziele interagieren können, sind Multi-Agenten-Systeme, die in dieser Dissertation zur Modellierung von Steuerungsprozessen zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen vorgeschlagen werden. Der Darstellung von Multi-Agenten-Systemen einschließlich deren Funktionsprinzip, Design-Aspekten und Randbedingungen, die in dieser Dissertation angenommen werden, geht eine grundlegende
Darstellung über die Steuerung in Stromversorgungssystemen wie Spannungsregelung, Engpassmanagement und Netzwiederherstellung voraus.
Der Kern der Arbeit besteht in der Modellierung von Beziehungen zwischen Agenten und deren Interaktionen in verschiedenen Systemmanagementprozessen. Innerhalb des ersten betrachteten Systems, in dem die Erkennung von kritischen Systemzuständen basierend auf Ergebnissen von Lastflussberechnungen durchgeführt wird, wird das Verfahren zur Spannungshaltung nachgebildet. Die Kooperation und Interaktionen zwischen den Agenten zielen darauf ab, Abhilfemaßnahmen bei Verletzung von Spannungsbändern durchzuführen und neue Sollwerte mithilfe der Jacobi-Matrix-Methode zu berechnen. Bei der Darstellung der Problematik eines agentenbasierten Engpassmanagements wird der Ansatz verfolgt, neue Sollwerte basierend auf der Power-Flow-Decomposition-Methode zu berechnen. Darüber hinaus wird mit der Einführung der neuen Merit-Order, welche Erzeugungskosten und Sensitivitätsfaktoren verbindet, die Möglichkeit geschaffen, den Redispatch, sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht effizient zu gestalten.